Die schweizerischen Rheinhäfen

Gut zehn Prozent des schweizerischen Aussenhandels werden über die Schweizerischen Rheinhäfen abgewickelt. Das entspricht jährlich rund 5 Millionen Tonnen Güter Schiffsumschlag, 3 Millionen Tonnen Güter auf der Schiene und 125'000 Container-Einheiten. Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, hohe Transportvolumen und Umweltverträglichkeit sind die Hauptargumente, die heute und in der Zukunft für den nachhaltigen Verkehrsträger Binnenschifffahrt sprechen. In den Hafenarealen der Schweizerischen Rheinhäfen sind 80 Unternehmen mit rund 3'000 Arbeitsplätzen angesiedelt.

Vernetzung

Der Rhein ist für die Schweiz der einzige, direkte Zugang zum Meer, der durch internationale Verträge völkerrechtlich gesichert wird. Mit dem Eidgenössischen Departement des Äusseren und dem Bundesamt für Verkehr vertreten die Schweizerischen Rheinhäfen die Schweiz in den zuständigen Gremien der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt, welche die Rheinschifffahrt fördert und regelt.

Drehscheibe des kombinierten Verkehrs

Als Eignerkantone gründeten Basel-Landschaft und Basel-Stadt die Schweizerischen Rheinhäfen, um die Anbindung der Schweiz über die Rheinschifffahrt mit den Seehäfen sicherzustellen und zu fördern. Dazu gehört die optimale Verknüpfung mit den Verkehrsträgern an Land, damit die Güter auch effizient verteilt werden können. Als Drehscheibe des kombinierten Verkehrs sind die Schweizerischen Rheinhäfen die Nahtstelle zwischen Wasser, Schiene und Strasse. Der Hafen wird so zum Bindeglied der ökologischen Logistikketten und der Hafenwirtschaft mit ihren multifunktionalen Umschlagszentren.

Im Sinne der kombinierten, ökologischen Logistikketten findet ein Verkehrsträgerwechsel statt; dabei kann die Ladung entweder im Transportgefäss bleiben (z.B. Container) oder die Ladung (Massengut) wechselt das Transportmittel. In der Welt des Transports kann die Binnenschifffahrt ein noch wichtigerer Baustein für die Verkehrs- und Energiewende werden. Die Binnenschifffahrt auf dem Rhein und die Anschlussmöglichkeiten in den Schweizerischen Rheinhäfen bieten nämlich ideale Voraussetzungen für noch mehr sichere, ökologische Transporte von Massen- und Schwergütern auf dem Rhein.


Die drei Hafenteile

Die Schweizerischen Rheinhäfen bestehen aus drei Hafenarealen in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft.

Hafen Basel-Kleinhüningen

Am rechten Rheinufer befinden sich die Hafenbecken 1 und 2 sowie ein Wendebecken. Der Hafenteil in Kleinhüningen verfügt über drei Containerterminals welche an Bedeutung zunehmen. In Kleinhüningen werden auch klassische Trockengüter wie z.B. Getreide, Stahl, Aluminium sowie Buntmetalle umgeschlagen und gelagert. Mit dem geplanten Hafenbecken 3 werden zusätzliche Kapazitäten für die Containerschifffahrt geschaffen, die am zukünftigen trimodalen Gateway Basel Nord optimal an das Schweizer Bahnnetz angeschlossen sind.

Hafen Birsfelden

Im linksrheinischen Birsfelder Hafenteil ist der Schiffsumschlag eng mit dem Gewerbe- und Industrieareal verbunden. Importwaren wie Café und Konsumgüter werden aus Containern ausgepackt, verteilt und auch weiterverarbeitet. Exportwaren von Schweizer Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau gehen in die Endfertigung und werden für ihren Weg in die weite Welt verpackt. Dazu kommt der Umschlag und die Lagerung von Stahl Metallen und Mineralölerzeugnissen im Verbund mit trimodaler Logistik.

Auhafen Muttenz

Im weiter flussaufwärts liegenden Hafenteil Muttenz-Au (Auhafen) liegt ein Schwerpunkt beim Import von flüssiger Energie in Form von Treib- und Brennstoffen, welche in grossen Tanklagern der Versorgung der Schweiz dienen. Sogar ein Tanklager für Speiseöl ist dabei. Aber nicht nur flüssige Güter werden hier umgeschlagen: auch Agrargüter wie Getreide, Futtermittel und Dünger sind zentral für den Hafenstandort. Zu schwer? Zu gross? Nicht im Hafen. Besondere Schwergüter z.B. Komponenten für Kraftwerke oder ganze Lokomotiven mit einem Gewicht bis 600 t können im Hafen zwischen Wasser und Land verladen werden.